Die Nicaria ist ein selbstverwaltetes Wohnprojekt für Auszubildende, Studierende und Geflüchtete.
Das Haus gehört einem gemeinnützigen Verein und seine Mitglieder, die Nicar*innen, entrichten einen jährlichen Mitgliedsbeitrag, um es zu erhalten. Viele von ihnen haben über die letzten Jahrzehnte hinweg an irgendeinem Punkt auch selbst mal in diesem Haus gewohnt. Dank ihrer kontinuierlichen Unterstützung ist es möglich, das Haus zu unterhalten.
Die Nicaria wurde 1893 als Verbindung gegründet. Angesichts der drohenden Gleichschaltung des NS wurde die Verbindung absichtlich aufgelöst, das damalige Haus in der Neckerhalde verkauft und der Erlös an Kriegswitwen aus dem 1. Weltkrieg gespendet. Nach dem Sieg der Alliierten über das faschistische Deutschland erhielt die Nicaria also im Gegensatz zu den gleichgeschalteten Verbindungen keine prunkvolle Villa zurück. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde deshalb mit Mitteln der Mitglieder ein neues Haus in der Schwabstraße 31 gebaut, welches stetig erweitert wurde. Die Verbindung gründete sich neu, wurde immer liberaler und nahm Anfang der 1970er Jahre als eine der ersten Verbindungen Frauen auf. 2009 löste sie sich aus Kritik am Verbindungswesen schließlich endgültig auf und wurde zu der Vereinigung aller Tübinger Nicaren e.V.
Ziel des Projekts ist es bezahlbaren und selbstgestalteten Wohnraum bereitzustellen. Alle Bewohner*innen organisieren gemeinsam den Alltag im Haus und kümmern sich um die Erhaltung des Gebäudes und der Gemeinschaft. Mehrmals im Jahr werden kulturelle Veranstaltungen angeboten, die offen für alle sind.
Wir sind unter nicaria@riseup.net oder auf unserer Haustelefonnummer (07071) 21629 zu erreichen.